Karriere im weißen Kittel

Dr. Renate Döbber ist seit 2002 Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie. Sie führt zwei gut besuchte Orthopädie-Praxen, eine in Uetersen und eine in Blankenese. Darüber hinaus operiert sie Patienten im Blankeneser Tabea-Krankenhaus.

Hamburg ist nicht nur Hafen und Reeperbahn, Kreativhochburg und Elbe. Die Freie und Hansestadt Hamburg gehört mit ihren knapp 1,8 Millionen Einwohnern und den deutlich mehr als 80.000 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen zu den führenden Wirtschaftsmetropolen Europas. Den Erfolg der Hansestadt machen insbesondere die zahlreichen Unternehmerpersönlichkeiten aus. Eine davon ist Dr. med. Renate Döbber, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Die umtriebige Ärztin begann 1995 ihre Karriere in der orthopädischen Abteilung der Sportklinik Hellersen. Es folgten weitere Stationen in verschiedenen renommierten Kliniken in Deutschland, Hongkong, Schottland und der Schweiz. Auch als es kurz vor der Jahrtausendwende zu viele Ärzte gab, »habe ich mich stets weitergebildet, ich hatte schließlich immer ein Ziel vor Augen: Ich wollte mich selbstständig machen«, sagt Döbber. 2002 machte die junge Ärztin ihren Facharzt. Dann suchte sie einen geeigneten Platz in einer Gemeinschaftspraxis, doch das funktionierte nicht, weil »die Nachfrage deutlich höher war als das Angebot«. Dann fiel ihr Entschluss: Ich kaufe eine Praxis. Der Zufall wollte es, dass ein niedergelassener Arzt seine orthopädische Praxis im Jahr 2011 in Uetersen verkaufen wollte. Döbber hat die Chance ergriffen und behandelt inzwischen mehrere Tausend Patienten im Quartal.

Doch Renate Döbber war das alles noch nicht genug. Mitte 2012 gründete sie als zweites Standbein die Privatpraxis Orthopädie Gosslers Park Blankenese. Ob Akupunktur, Schmerztherapien, Wirbelsäulenbehandlungen, Chirotherapie, Hand- oder Kniechirurgie – Renate Döbber hat sich in ihren Spezialgebieten einen Namen gemacht. »Über Mund-zu-Mund-Propaganda kommen inzwischen sogar Patienten aus Flensburg, Kiel oder aus dem Münsterland«, erzählt die Orthopädin. Den Schritt in die Selbstständigkeit hat sie trotz ihrer 12-Stunden-Arbeitstage und kaum freien Wochenenden nie bereut. »Das Nachbarschaftsprinzip bei niedergelassenen Ärzten ist wunderbar. Wenn mir beim Einkaufen Patienten erzählen, dass meine Schmerztherapie erfolgreich war, motiviert mich das noch zusätzlich«, sagt Döbber. Kein Wunder, dass sie sich noch viel vorgenommen hat. Im Juni bezieht sie im Zentrum von Uetersen neue Praxisräume in einem Neubau. Seit Anfang April operiert sie Patienten im Blankeneser Tabea-Krankenhaus. Und damit Renate Döbber das Pensum auch schafft und die zunehmende Anzahl von Patienten bewältigen kann, ist sie auf der Suche nach einem geeigneten Partner. Wenn sie fündig wird, kann sie vielleicht wieder mehr ihrem Hobby nachgehen: Segeln. Allerdings nicht in einer Jolle auf der Alster, für die ehrgeizige Orthopädin muss es wie im Beruf eine besondere Herausforderung sein: Regattasegeln, Kieler Woche und Deutsche Meisterschaften.

Die Zeit, 04/2014

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