Bizepssehnenriss / Bizepssehnenruptur
Der Bizepsmuskel am Oberarm hat zwei Köpfe, die mit je einer eigenen Sehne an der Schulter befestigt sind.
Die kräftige kurze Sehne sitzt am so genannten Rabeschnabelfortsatz, die dünnere lange Bizepssehne hat ihren Ursprung direkt über der Gelenkpfanne. Beide Köpfe vereinigen sich zum Bizepsmuskel. Über eine dritte distale Sehne inseriert der Muskel in der Nähe des Ellenbogengelenks am Unterarm.
Alle drei Sehnen können von Rissen betroffen sein.
Risse der ellenbogengelenksnahen distalen Bizepssehne sind sehr selten und meist Folge einer massiven Überlastung, zum Beispiel das Heben schwerer Gegenstände. Meistens bestehen Vorschäden. Diese Verletzung wird im Kraftsport und Kampfsport gesehen.
Risse der schultergelenksnahen kurzen Bizepssehne sind noch seltener, sie sind eine Rarität.
Risse der schultergelenksnahen langen Bizepssehne treten dagegen sehr häufig auf. Betroffen sind besonders ältere Patienten mit verschleißbedingten Vorschäden.
Eine Ruptur oder ein Ausriss der distalen ellenbogengelenksnahen Sehne und der kurzen schultergelenksnahen Sehne bedeuten eine erhebliche Kraftminderung.
Die Operation gilt als Therapie der Wahl. Die Sehne wird genäht oder wieder im Knochen befestigt.
Anders verhält es sich bei einem Riss der langen Bizepssehne. Die funktionelle Einbuße durch Kraftverlust beträgt nur etwa 10 bis 20 Prozent. In aller Regel wird konservativ behandelt und nicht operiert. Aus kosmetischen Gründen kann das Ende der langen Bizepssehne operativ fixiert werden, die Sehne bleibt dabei aber im Wesentlichen ohne Funktion.