Wenn Nackenschmerzen auf Reisen gehen

Verzweigte Nervenbahnen im Rücken spielen unserem Schmerzempfinden häufig einen Streich. Nicht selten zwickt es in der Schulter, obwohl die Ursache in der Wirbelsäule liegt.

Die Schulter schmerzt, es zieht im Arm, der Rücken ist verspannt: Nicht selten sind Verschleißerscheinungen im Bereich der Nacken- und Halswirbelsäule Auslöser solcher Beschwerden. „Schulterbeschwerden sind ein sehr individuelles und komplexes Thema. Sie bedürfen einer tiefgehenden Diagnose. Denn Ursache und Wirkung laufen vor allem in diesem Bereich unseres Bewegungsapparates häufig auseinander. Nicht selten sind Schulterschmerzen die Folge eines Bandscheibenvorfalls in der Nacken- oder Halswirbelsäule. Dort laufen sehr viele, ineinander verflochtene Nerven zusammen, die den Schmerz dann in benachbarte Regionen, beispielsweise eben in die Schulter, weiterleiten“, erklärt Dr. med. Renate Döbber. Sie hat sich in ihrer Praxis am Goßler Park in Blankenese auf die Behandlung von Rücken- und Schulterbeschwerden spezialisiert hat.

Entgegen der landläufigen Meinung sei ein Bandscheibenvorfall kein lebenslanges Leidensurteil sondern durchaus behandelbar, ergänzt die Orthopädin. „Durch natürliche Alterungsprozesse im Körper haben wir alle mehr oder minder starke Verschleißerscheinungen an unserer Wirbelsäule, die dann irgendwann beginnen, Probleme zu machen. Heilen können wir Ärzte einen Bandscheibenvorfall zwar nicht, mit einer entsprechenden Therapie kann der Patient aber durchaus ein beschwerdefreies Leben führen.“ Um den Körper nicht unnötig mit Nebenwirkungen zu belasten, greift Dr. Döbber vor allem auf schonende Anwendungen wie Naturheilverfahren, Akupunktur oder Stoßwellentherapie zurück. ak

Hamburger Abendblatt, 11/2012

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